
A
Die anhaltende Empfindung der Geschmacks- und Aromastoffe nach dem Hinunterschlucken eines Weines. Je nachhaltiger und ausdrucksstärker, desto besser ist in der Regel die Weinqualität. Das Maß für eine Sekunde Abgang ist eine „Caudalie“. 20 Caudalies sind gut, 50 grandios.
Ein Merkmal bestimmter Gerbstoffe, hinterlässt ein trockenes, zusammenziehendes oder raues Gefühl im Mund. Kann appetitanregend wirken.
Bezeichnung für Aromen, besonders in Rotweinen, die an Tiere und Tierisches erinnern, wie Schweiß, Fell, Moschus, Pferdestall, Fleisch, Blut.
Hefen, die auf enzymatischer Basis kurzlebige Aromen zu bilden vermögen; sie werden gerne für Primeurweine (Primus, Junker etc.) eingesetzt; bei klassisch ausgebauten Weinen bringen sie nichts.
Die Auslese ist eine Prädikatsweinstufe, bei der die Trauben bei der Lese mindestens 21° KMW haben müssen.
Ein Wein, der den Höhepunkt seiner Entwicklung schon deutlich schmeckbar hinter sich hat.
Bezeichnet den Eindruck, dass ein Wein überproportional viel Alkohol enthält. Der Begriff bezieht sich nur auf die relative Wirkung des Alkohols im Verhältnis zum Körper bzw. Extrakt eines Weines. alt Bezeichnet einen (meist oxidierten) Wein, der seinen Reifehöhepunkt überschritten hat.
Alte Reben ist im österreichischen Weingesetz nicht definiert. Üblicherweise spricht man von alten Reben ab einem Alter von 30-40 Jahren
Ein duft- oder geschmacksintensiver Wein; vor allem bei den sogenannten Aromasorten wie Riesling, Sauvignon Blanc, Traminer, Sämling, Syrah oder Zinfandel.
Ein stechender Geruch, der an Nagellackentferner erinnert. Im Grunde ein Weinfehler, in geringem Ausmaß je nach persönlicher Empfindlichkeit mehr oder weniger tolerabel.
Der Ausbruch ist eine Süßwein Spezialität, die aus Rust am Neusiedlersee kommt. Bei der Lese müssen die Trauben mindestens 30° KMW besitzen.
Alle Rebsorten sind mehr oder weniger aromatisch. Diejenigen unter ihnen, bei denen die Aromatik besonders ausgeprägt ist, werden so genannt. Im Regelfall meint man damit die Muskatfamilie (Gelber Muskateller und Muskat-Ottonel), Riesling, Sauvignon Blanc und Traminer; inzwischen zählt man auch Scheurebe (Sämling 88) und Müller-Thurgau (Rivaner) dazu.
Der Wein enthält alle wünschenswerten Elemente (Säure, Alkohol, Geschmacksstoffe usw.) in gut abgestimmtem und erfreulichem Verhältnis.
B
Siehe Ausgewogen.
Die Blindverkostung ist eine Weinprobe, bei der keinerlei Informationen über die Weine vorhanden sind.
Weist auf Anklänge von Blumen im Duft oder Geschmack eines Weines hin. Gelegentlich ist von Rosen, Veilchen usw. die Rede.
Kurzform für Brettanomyces, eine Bakterienart, die animalische Aromen – etwa in Richtung Pferdeschweiß – verursacht.
Die Gesamtheit aller Geruchseindrücke eines Weines. Wird bestimmt durch die Rebsorte, die Art der Weinbereitung und bei älteren Weinen durch die Flaschenreife.
Bezeichnung für ein kleines Eichenfass mit 225 Liter Inhalt. Das typische Aroma von Barriqueweinen erinnert an Vanille, Zimt, Nüsse, Toast und Rauch. Zu viel überdeckt die Frucht und lässt die Rebsorte kaum erkennen.
Der erste, meist durch betonte Frucht, Säure oder Tannin ausgelöste Eindruck, den ein Wein auf der Zunge macht. Er sollte positiv sein, braucht aber nicht unbedingt übermäßig kräftig auszufallen. Fehlt der Biss ganz, dann ist ein Wein schwächlich oder flach.
Eine Schimmelpilzart. Bei unreifen Trauben bewirkt er Sauerfäule, bei reifen Trauben Edelfäule. Der Pilz durchlöchert die Beerenhäute, sodass ein Teil des Wassers verdunstet und der Extrakt – die festen Inhaltsstoffe, vor allem Zucker – konzentriert wird. Notwendig für die Erzeugung von Beerenauslesen, Ausbrüchen und Trockenbeerenauslesen.
Schaumweine mit maximal 12 g/l Zuckerrest (Dosage).
Damit sind im engeren Sinn Weißer, Grauer und Blauer Burgunder (Pinot Blanc, Gris und Noir) gemeint; oft wird auch von einer erweiterten Burgundergruppe gesprochen, in diesem Fall zählt man in Weiß die aromatisch eher neutralen Sorten Chardonnay und Neuburger dazu; in Rot meint man dann Pinot Noir und St. Laurent.
Siehe Malolaktische Gärung.
Eine Geschmacksnuance der Gerbstoffe, meist bei noch nicht voll ausgereiften Trauben.
Siehe Alkoholisch.
Schaumweine ohne Dosage, maximal 3 g/l Zuckerrest.
C
Das Chaptalisieren ist die Zugabe von Zucker zum Most vor der Gärung, um den Alkoholgehalt des fertigen Weines zu erhöhen.
Ein sanfter, dichter Wein (meist Weißwein) mit hohem Extrakt und nicht allzu viel Säure, der den Gaumen „eincremt“.
Ein Verschnitt aus mindestens zwei Weinen.
D
Österreichische kontrollierte Herkunftsbezeichnung für regionaltypische Weine, die nach entsprechender Prüfung zur staatlichen Prüfnummer diese Bezeichnung tragen dürfen. Existiert derzeit für Krems-, Kamp- und Traisental (Grüner Veltliner und Riesling), das Weinviertel (Grüner Veltliner), Neusiedlersee (Zweigelt) und das Mittelburgenland (Blaufränkisch) sowie für die beiden neuen Weinbaugebiete Leithaberg (weiß und rot) sowie Eisenberg (Blaufränkisch); zu den Letzteren siehe die Einleitung zu den Weinbaugebieten Neusiedlersee-Hügelland und Südburgenland.
Ein körper- und extraktreicher Wein mit engmaschiger Struktur, einem dicht gewebten Stoff vergleichbar.
Das Trennen von Wein und Depot, den Ablagerungen im Rotwein.
Weine mit reichem Körper, viel Extrakt und Aroma, manchmal mit Restsüße, die am Gaumen etwas schwer oder behäbig wirken.
Ein wässriger Wein mit schwachem Körper, wenig Extrakt und Aroma.
Schaumweine mit einer Dosage von 32 bis 50 g/l.
Die Einstellung des gewünschten Restzuckergehalts (in g/l gemessen) bei Schaum- und Perlweinen.
E
Kantiger, unausgeglichener Wein, oft mit hohem Gerbstoff, grüner Säure und (zu) wenig Körper. Kann aber bei sehr jungen Weinen positiv gemeint sein, in dem Sinn, dass sich Ecken und Kanten mit der Reifung abschleifen und harmonisieren werden.
Der Lieblingsausdruck eines professionellen Weinkosters, wenn ihm die Worte fehlen, um einen Wein zu beschreiben, dessen Proportionen (Gehalt, Geschmack, Aroma, Struktur), dessen erster Eindruck ebenso wie seine Nachhaltigkeit, Konsistenz und alle sonstigen Qualitäten den Vergleich mit natürlicher Schönheit anderer Art nahelegen.
Geruch nach Weinessig, Folge einer Weinkrankheit, hervorgerufen durch Essigbakterien.
Bezeichnung für einen (meist höheren) Säure-, Tannin- oder Restzuckergehalt, der im Gesamteindruck nicht unangenehm in den Vordergrund tritt.
Wird entweder für Weine gebraucht, die stark mineralisch duften, oder für solche, die eine Note nach frisch aufgerissener Erde (meist Rotweine) aufweisen. Überwiegend positiv gemeint.
Schaumweine mit maximal 6 g/l Dosage.
Lageneinstufung des Vereins der „Österreichischen Traditionsweingüter“ ohne offiziellen Charakter.
Gesamtheit aller im Wein gelösten Inhaltsstoffe. Üblicherweise gilt: Je mehr, desto besser. Weine mit zu viel Extraktstoffen werden allerdings hart; hier wurden den Traubenschalen und -kernen zu viele Extraktstoffe entzogen.
F
Die Flaschengärung, Methode Champenoise oder Methode Traditionelle ist eine Sektproduktionsmethode, bei der die zweite Gärung in der Flasche stattfindet. Säurehaltiger, alkoholarmer Wein wird mit einer Hefe-Zucker Lösung in der Flasche verschlossen, um die zweite Gärung zu initiieren.
Ein Wein, dessen Geschmack und Konsistenz den Mund ganz ausfüllen. Meist ein alkoholreicher, schwerer Wein. Siehe auch Dick.
Beinhaltet ein gewisses Maß an fruchtiger Säure, ja sogar ein wenig Säuerlichkeit sowie jugendliche Lebendigkeit und Spritzigkeit.
Weine mit viel Extrakt, Alkohol und Körper, die den Mund ausfüllen.
Wachauer Weißweinkategorie mit 11,5 bis 12,5% Alkohol (Etikettenangabe).
Stoffige, dichte Weine mit sehr viel Substanz und Frucht.
Wörtlich „spritzig“, in Italien weinrechtlich das Synonym von Perlwein. Siehe auch Perlwein.
Wein von großer Delikatesse und Feinheit, von besonderer Klasse.
Hat zwei Bedeutungen: einerseits nur kurzer Geschmackseindruck. Meist aber als Kurzform für „flüchtige Säure merklich“ verwendet, was ein Synonym für den beginnenden Essigstich ist.
Ein viel gebrauchter Ausdruck, der die Fruchtigkeit eines aus guten, reifen Trauben gewonnenen Weins bezeichnet. Ein fruchtiges Aroma ist nicht dasselbe wie ein blumiges. Hilfreich sind Versuche, heraus zu spüren, welche Frucht sich im Duft oder Geschmack eines Weins befindet, z. B. Grapefruit, Zitronen, Pflaumen, Marillen. Man sollte allerdings nicht ganze Aromawolken dieser Früchte, sondern nur zarte Anklänge erwarten.
G
Gemischter Satz ist ein Wein aus unterschiedlichen Rebsorten, die zusammen in einem Weingarten angebaut, gelesen und gemeinsam gekeltert und vergoren werden. Beim Wiener Gemischten Satz DAC müssen es mindestens 3 Rebsorten sein.
Sanft, rund und anschmiegsam – wird meist auf junge Rotweine angewandt. Eher lebhafter als nur „gefälliger“ Wein, wobei sich gute Qualität eigentlich von selbst versteht.
Ein anspruchsloser Wein mit wenig Charakter, oft flach und mit wenig Struktur.
Einerseits: Grünlicher, unreifer Geschmack, der von zu früh geernteten Trauben oder zu starker Pressung stammt. Andererseits: Als sortentypisches Aroma für jene Sauvignon Blancs verwendet, die nach Kräutern, Gras oder Brennnesseln riechen.
Geläger sind die Trubstoffe, hauptsächlich abgestorbene Hefe, die sich am Ende der Gärung am Boden des Tanks absetzen.
Bezieht sich auf den Geschmack insgesamt und auf den Alkoholgehalt, Extrakt, Körper und vor allem Glyzerin. Manchmal verbirgt sich hinter diesem Wort das Gegenteil von Eleganz, nämlich Überfülle. Meist wird es positiv gebraucht.
Wein, dem im Zuge seiner Herstellung Alkohol zugesetzt wurde. Sherry, Port und Madeira sind die bekanntesten. Weinrechtlich in Österreich „Likörwein“.
Siehe Ausgewogen. |
In Österreich in der Praxis kaum gebräuchliche, gesetzlich festgelegte Bezeichnung für kleinere Einheiten innerhalb eines Weinbaugebiets, in Deutschland wegen der Verwechslungsmöglichkeit mit Einzellagen ganz besonders im Schussfeld der Kritik. Mit der Umbenennung des Donaulands in Wagram wurde die neue Großlage Klosterneuburg eingeführt (in der Praxis aber kaum benützt). Die bekannteste Großlage ist Heideboden.
Die Gesamtheit der Polyphenole in einem Wein wird als Gerbstoffe oder Tannine bezeichnet (die Bezeichnung „Gerbsäure“ ist chemisch nicht korrekt, da es sich nicht um Säuren handelt). Gerbstoffe sind in hohem Maß in den Stielen und Traubenschalen enthalten. Je länger der Most also auf den eingemaischten Beeren bleibt, desto höher wird der Gerbstoffgehalt des Weines. Auch der Ausbau in neuen Holzfässern erhöht den Gerbstoffgehalt.
Eine Entwicklung von ALCOA Deutschland in Bad Kreuznach unter dem Markennamen Vino-Lok. Der Glasstöpsel hat einen Dichtungsring aus lebensmittelechtem PVDC (demselben Dichtungsmaterial auf der Innenseite des Schraubverschlusses), der dafür sorgt, dass der Stöpsel in der (eigens für den Glasstöpsel hergestellten) Flasche einrastet. Eine Metallkapsel sorgt für Schutz. Dem Vorteil der besseren Akzeptanz beim Publikum steht der Nachteil der unbekannten Langzeitdichtigkeit gegenüber. Allerdings haben sich die ältesten damit verschlossenen Weine – heimische Weiße aus dem Jahrgang 2003 – bis jetzt tadellos gehalten.
Allfälliger Begriff dafür, dass Weine heute auf der ganzen Welt im neuen Holz quasi in einem internationalen Einheitsstil erzeugt werden.
Synonym für unreife Noten.
H
Weine mit 9 bis 18 g/l unvergorenem Restzucker (sofern die Differenz zwischen Säure und Zucker nicht mehr als 10 g/l beträgt).
Wird für durchgegorene Rotweine mit viel Tannin (und Säure) verwendet.
Siehe Ausgewogen.
Es fehlt an befriedigendem Geschmack in der Mitte, d. h. zwischen dem ersten Eindruck und dem letzten Nachgeschmack. Typisch für Weine von Winzern, die weniger auf Qualität bedacht sind und ihre Reben zu viele Trauben tragen lassen. Ein extrem hohler Wein ist „leer“.
Meist junger Wein mit hohem, abweisendem Gerbstoffgehalt. Oft findet ein solcher Wein auch nach längerer Reife nie wirklich seine Harmonie.
Duft und Aroma, die vor allem bei edelfaulen Weinen auftreten, oft aber in geringem Maße und in ansprechender Weise auch bei anderen reifen Weinen eines guten Jahrgangs.
K
Ein trockener, unaufgebesserter Wein mit 17° Mindestmostgewicht und maximal 13% Alkohol.
Hat zwei völlig verschiedene Bedeutungen. Zum einen die hohe Dichte der geschmacklichen und aromatischen Eindrücke im Wein. Zum anderen ist Konzentration ein Verfahren, das dem Most (erlaubt) oder Wein (verboten) Wasser entzieht. Das Gerät dazu heißt Konzentrator, das Verfahren entweder Umkehrosmose oder Vakuumdestillation.
Ein muffiger Beigeschmack, der leider viel zu häufig vorkommt und von einem kranken Korken stammt. Kann von kaum merklich bis aufdringlich sein, ist aber stets inakzeptabel.
Die Klosterneuburger Mostwaage oder auch KMW ist eine Einheit, mit der man den Zuckergehalt im Most misst.
Siehe Eckig.
Dicht verwoben, druckvoll am Gaumen.
Kräftig sind fest gebaute Weine mit viel Stoff, Volumen und Alkohol.
Wein mit knackig-kräftiger Säure (weiß) oder ebensolchem Tannin (rot), der mit der Reife milder wird.
Ein körperreicher Wein verfügt über hohen Extrakt, viel Substanz und Stoff sowie einen hohen Alkoholgehalt. Siehe auch „Gehaltvoll“ und „Voll“. Auch in diesem Sinn verwendet: Körper im Sinne von Bau oder Struktur eines Weines.
Nach dem Schlucken rasch verklingender Geschmack. Siehe auch Abgang.
L
Auch Weinbergslage genannt. Siehe Ried(e).
Mit relativ wenig Alkohol und Körper. Eine sehr willkommene Qualität in Weinen, zu denen sie passt – nicht aber bei Rotweinen, die mehr Intensität und Schwere verlangen.
Bedeutet, dass der Geschmack eines Weines nach dem Schlucken länger anhält. Siehe auch Abgang.
Weine mit 18 bis 45 g/l unvergorenem Restzucker.
Frische, spritzige Weine mit Schwung und Rasse.
M
Schwerer, körper- und alkoholreicher Wein.
Auch Biologischer Säureabbau oder Milchsäuregärung genannt. Chemischer Vorgang, bei dem Milchsäurebakterien die spitz und sauer schmeckende Apfelsäure in die mildere Milchsäure umbauen. Wird vor allem bei Rotweinen und Barriqueausgebauten Weißweinen durchgeführt.
So duften oder schmecken Weine, die auf Böden mit hohem Mineralgehalt gewachsen sind, z. B. auf Kalk-, Granit-, Vulkan- oder Schieferböden. Kann z. B. an feuchte Erde, Kreide oder Kräuter erinnern.
Magnum ist eine doppelte Flaschengröße - also 1,5L Weininhalt.
Müder Wein ohne Frische.
Gehaltvolle Weine mit weichen Rundungen, die meist vom hohen Extrakt- oder Restzuckergehalt stammen.
Etwas mehr Konsistenz wäre besser: Es fehlt am vollmundigen Geschmack und meist kommt noch übertriebene Herbheit hinzu.
Wein mit wenig Säure, manchmal restsüß.
Siehe Dumpf.
N
Entweder ein Wein mit schwachem, aromatischem Ausdruck oder aus einer eher neutralen Sorte, wie etwa Welschriesling.
Hochwertige, komplexe Weine zeigen vielfältige Aromen.
O
Weine mit hohem Glyzeringehalt fließen ölig ins Glas und auf den Gaumen.
Wenn ein Wein oxidiert ist, dann erinnert er in Geruch oder Geschmack an langsam vor sich hin bräunende Apfelschalen (die unter dem Sauerstoffeinfluss ebenfalls oxidieren). Bei sehr alten Weinen akzeptabel, bei jungen nicht (Fassproben ausgenommen). Siehe auch Firn und Maderisiert.
Oidium oder auch echter Mehltau ist eine Pilzkrankheit der Weinrebe, die Trauben, Blätter und Strunk befällt.
P
„Halb schäumender Wein“: Weine mit einem CO2-Überdruck von maximal 2,5 bar, entstanden durch zweite Gärung (siehe Schaumwein) oder durch CO2-Zusatz (in letzterem Fall muss das auf dem Etikett vermerkt sein). Die Angabe der gesetzlichen Süßebegriffe für Perlwein – „trocken“ (bis 32 g/l Dosage), „halbmild“ (32 bis 50 g/l) und „mild“ (über 50 g/l) – ist nicht vorgeschrieben und in der Praxis auch nicht üblich. Pikant Frische, feinwürzige oder mit feiner Säure versehene Weine.
Peranospora oder auch falscher Mehltau ist eine Pilzkrankheit der Weinrebe, die Blätter und Trauben befällt und somit die Photosynthese beeinträchtigt wird.
Sortentypisches Aroma des Grünen Veltliners, vor allem im leichteren Bereich. Feinwürzig, erinnert an Pfefferoni, Paprika und Pfeffer.
Der Petrolton im Wein ist häufig bei älteren Rieslingen vorzufinden. Der Geruch erinnert an alten Gaslampen.
Bezeichnung für österreichischen Qualitätswein mit Jahrgangsangabe mit mindestens 13% Alkohol (Etikett).
R
Eleganter, nerviger Wein mit straffer Säure.
Sauber im Bukett und am Gaumen. Klares Aromenbild.
Weine, die den Bestimmungen für die Bezeichnung „Premium“ entsprechen (siehe dort); zusätzlich darf der Antrag auf Erteilung der staatlichen Prüfnummer erst ab 15. März nach der Lese (weiß) bzw. dem darauf folgenden 1. November (rot) eingereicht werden.
Harmonisch und voll.
Weder der Geschmack noch die Konsistenz sind angenehm. Säure oder Herbheit treten scharf in den Vordergrund.
In der Natur vorkommende selektionierte und vermehrte Hefestämme. Siehe auch Aromahefen und Spontangärung.
Bezeichnung für eine bestimmte Weinbergslage.
Die Reblaus ist eine kleine Laus, die die Wurzeln der Rebstöcke befällt. Im 19. Jahrhundert gelang die Reblaus von Nordamerika nach Europa und sorgte für die bisher schlimmste Weintragödie der Menschheit. Mittlerweile veredelt man die Reben mit amerikanischen Unterlagsreben, um gegen die Reblaus resistent zu sein.
Wird für durchgegorene Weißweine ohne Restzucker und mit hoher Säure (meist Apfelsäure) gebraucht.
Herzhaft, fest und kräftig, mit jungem Tannin, mit Tendenz zu rustikalen Aromen.
S
Im Sinne von Saft und Kraft, mit einer Substanz so recht zum Kauen, etwas „magerer“ als „fleischig“.
Ein schäumender Wein, dessen CO2-Gehalt durch eine zweite alkoholische Gärung in Drucktank (Méthode Charmat) oder Flasche (Méthode traditionelle) oder durch Zusatz von CO2 entstanden ist (Letzteres ist auf dem Etikett anzugeben). Der Mindestdruck beträgt 3 bar, in der Praxis sind es 5 bis 6 bar. Schaumweine müssen eine Süßebezeichnung tragen: Siehe Extra Brut, Brut, Extra Dry, Dry, Demi-Sec, Doux. Die Grenzen wurden 2009 neu festgelegt, neu ist eine Toleranz von ±3 g/l bei jeder Süßestufe.
Taktiler Eindruck eines Weins am Gaumen, dessen cremige Textur mit einem Hauch von Glanz einhergeht.
Trockene Wachauer Weißweinkategorie von 12,5% (Etikettenangabe) aufwärts, oft aber 13% und mehr.
Ausdrucksvoll und eigenständig, ja selbstbewusst
Abkürzung für „Steirische Terroir- und Klassikwinzer“, eine privatrechtliche Vereinigung steirischer Topwinzer. Diese haben ihre Lagen in „Erste“ und „Große STK-Lagen“ klassifiziert (ohne offiziellen Charakter).
Salze der schwefeligen Säure, umgangssprachlich „Schwefel“ genannt, die zur Haltbarmachung des Weins unumgänglich sind.
Für Laien oft ein negativ besetzter Begriff, wird meist als „zu scharf“ verstanden. Doch verschiedene Säuren sind für die Qualität und die Haltbarkeit eines Weins (insbesondere eines weißen) unentbehrlich; sie geben ihm auch seine erfrischende Kraft. Bei der malolaktischen Gärung wird die pikantere Apfelsäure in mildere Milchsäure umgewandelt, dadurch bekommt der unmittelbare Biss des Weins einen milderen, komplexeren Geschmack. Unerwünscht ist die Essigsäure, die man als flüchtige Säure bezeichnet. Enthält ein Wein zu viel davon, beginnt bald sein Abstieg.
Einfacher Wein, wenn auch oft nicht ohne Charme.
Der meistverwendete Verschluss in Österreich. Jahrzehntelange positive Erfahrungen mit Schraubverschlüssen bei Weiß- wie Rotwein gibt es aus Frankreich und Australien. Dem steht nur der Nachteil gegenüber, dass der Wein füllfertig sein muss und die Dosierung der Sulfitbeigabe genau abgestimmt werden muss, da es sonst zu Reduktionsnoten kommen kann.
Der Verzicht auf den Einsatz von Reinzuchthefen, im (oft berechtigten) Vertrauen, dass die indigenen (im Weingarten und Keller natürlich vorkommenden) Hefen einen Most vielleicht langsamer, aber im Endeffekt ebenso gut vergären können wie Zuchthefen. Anhänger der Spontangärung erwarten sich damit spannendere, weniger gleichförmige Weine.
Synonym für leichtgewichtige, jugendlich zu trinkende Weine, die auch bei warmem Wetter Freude bereiten.
Wein mit Körper und Substanz, also Extrakt.
Weine mit mehr als 45 g/l unvergorenem Restzucker.
Weiche, ausgeglichene, dennoch kräftige Rotweine ohne dominierendes Tannin, in denen sich süßes Glyzerin, hoher Extrakt und reife Säure zu einem schmeichelnden Gesamtbild vereinen.
Siehe Fett.
Ein schäumender Wein, dessen CO2-Gehalt durch eine zweite alkoholische Gärung in Drucktank (Méthode Charmat) oder Flasche (Méthode traditionelle) entstanden ist. Die Bezeichnung ist nur für Schaumweine aus Deutschland und Österreich legal. Siehe Schaumwein.
Leicht und meist angenehm säuerlich frisch, oft durch einen gewissen Gehalt an Kohlensäure unterstützt.
Trockene Wachauer Weißweine mit maximal 11,5% (Etikettenangabe).
Ansprechende, unkomplizierte Weine, die leicht über die Zunge gehen und Lust auf mehr machen.
Als Strohwein wird eine Süßwein Spezialität bezeichnet, bei der die Trauben vor dem Pressen über mehrere Monate über Strohmatten hängen, um noch mehr Feuchtigkeit zu verlieren und Aroma und Extrakt zu entwickeln.
T
Siehe Gerbstoff.
Ein so beschriebener Wein will aufmerksam genossen sein. An ihm ist mehr, als der erste Eindruck verrät; sein Geschmack entfaltet sich auf der Zunge zu ungeahnten Dimensionen. (Tiefe Farbe bedeutet dagegen nur dunkle Farbe.) Alle wirklich feinen Weine haben Tiefe.
Siehe Sommerwein.
Weine mit maximal 9 g/l unvergorenem Restzucker (sofern die Differenz zwischen Säure und Zuckerrest nicht mehr als 2 g/l ausmacht).
Umfassender Begriff, der das Zusammenspiel von Boden, Rebe und Kleinklima beschreibt, die im Wein zum Ausdruck kommen sollen.
U
Das Gegenteil von „harmonisch“.
V
Ein Jungwein, der seine Eigenschaften und Merkmale erst entwickeln muss.
Manchmal auch durch „körperreich“ wiederzugeben: Ein Wein mit „weiniger“ Fülle, d. h. Alkohol und Extrakt (alle Geschmacksstoffe) in vollmundigem Zusammenwirken.
W
Sanftes, anschmiegsames Tannin und reichhaltiger, runder Körper, niedrige Säure.
In der Nase und/oder am Gaumen ausgeprägte Gewürzaromen wie Muskat, Zimt, Koriander, Kümmel, Anis etc.
Etwas seltsames Adjektiv, meist im Sinne einer harmonischen, etwas cremigen Textur verstanden.
Weinstein sind kleine Kristalle, die hauptsächlich bei Weißweinen entstehen. Im Kontakt mit Kalium verfestigt sich die Weinsäure und kristallisiert. Den Weinstein einfach rausfiltern und den Wein genießen.
Sehr kraftvolle Weine mit Substanz und Dichte.
Z
Delikat, filigran und dezent.